Klären wir die wichtigste Frage zuerst: Was ist überhaupt eine Wippsäge? Bei diesem Gerät handelt es sich um besondere Kreissäge, die zum Sägen von Baumstämmen verwendet wird. Für jeden, der in regelmäßigen Abständen sein Brennholz für den heimischen Kachelofen selber sägt, ist diese Wippsäge eine große Arbeitserleichterung. Schon alleine dieses Argument befürwortet die Anschaffung von Wippsägen.
Bei einer Wippsäge, die manchmal auch Wippkreissäge genannt wird, handelt es sich um ein rotierendes Sägeblatt, das hinter einer Schutzvorrichtung montiert ist. Sie schützt den Arbeiter davor, das Sägeblatt bei unbedachten Bewegungen zu berühren. Somit beugt es Arbeitsunfällen für gewöhnlich vor.
Der Motor der Wippsäge treibt das Sägeblatt über einen Keilriemen oder über eine mit dem Motor direkt verbundene Welle an.
Zwei unterschiedliche Modelle
Wer auf der Suche nach der perfekten Wippsäge ist, wird mit zwei unterschiedlichen Modellen konfrontiert:
- Modelle mit einem 400-Volt-Anschluss: Sie sind für gewöhnlich mit einem 700 mm Sägeblatt ausgerüstet.
- Modelle mit einem 230-Volt-Anschluss: Diese Modelle verfügen über ein 400 mm oder 500 mm Sägeblatt. Für schmale Bretter, Leisten und dünne Äste ist dies durchaus ausreichend. Wer dickere Äste und Baumstämme sägen möchte, sollte von vornherein auf das Modell mit dem 400-Volt-Anschluss ausweichen.
- Modelle, die über einen Benzin- oder Dieselantrieb verfügen
- Modelle, die über einen Trecker mittels Zapfwelle betrieben werden. Sie sind absolute Profi-Modelle. Besonders die Firma Posch hat sich in diesem Bereich einen Namen gemacht.
Es sollte angemerkt werden, dass sich unter den privaten Anwendern vorwiegend die elektrisch betriebenen Modelle gut verkaufen lassen. Die Modelle, die durch Kraftstoff angetrieben werden, finden vorwiegend bei Personen Anklang, die wirklich große Mengen Brennholz zu sägen haben.
In Bezug auf das Modell mit dem Starkstromanschluss sollte unbedingt geprüft werden, ob ein solcher überhaupt besteht. Nicht alle Häuser oder Werkstätten sind automatisch mit einem solchen ausgestattet. Sollte dies noch nicht der Fall sein, ist es notwendig, zunächst einen Termin mit dem Elektriker zu machen, um die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen.
Das Gewicht der Wippsägen
Es gibt große und kleine Modelle. So ist es für das heimische Handling unbedingt darauf zu achten, wie schwer das Wunschmodell sein wird. Denn selbstverständlich soll es leicht an den Ort des Sägens verbracht werden können. Da dies für gewöhnlich im Freien stattfindet, die Säge aber trocken zu verstauen ist, sollte bei den großen Modellen unbedingt darauf geachtet werden, dass ein gutes, stabiles Fahrwerk vorhanden ist. Sollte dies nicht der Fall sein oder es ist ein schlecht ausgearbeitetes Fahrwerk, hat man stets das Problem des Transports vor sich.
Wippsägen und Sicherheit
Ja, früher war alles anders. Wer mit einer Kreissäge gearbeitet hat, muss nicht nur in den Armen Kraft vorweisen können, sondern auch im Rücken und in den Beinen. Denn er musste den Baumstamm mit eigener Kraft gegen das feststehende, sich drehende Sägeblatt führen. So weit, bis der Stamm durchgeschnitten war und den Arbeitsplatz verlassen konnte. Diese Arbeit verlangt eine gute Körperbeherrschung, da man andernfalls schnell in das Sägeblatt hinein gezogen werden könnte. Da die eigenen Hände den Baumstamm führen, muss natürlich auch in dieser Hinsicht Vorsicht angesagt sein.
Mit der Wippsäge ist dies alles kein Problem. Zum einen besitzt sie das Schutzgehäuse. Zum anderen wird der Baumstamm bei den gängigen, modernen Geräten in die Wippe eingelegt, die dann zum Sägeblatt geführt wird. Ob dies elektrisch oder manuell vor sich geht oder nicht, ist vom Modell abhängig. Des weiteren verfügen die heutigen Modell über eine Feder an der Wippe. Diese zieht die Wippe sofort wieder nach hinten, also vom Sägeblatt fort, sobald die Wippe losgelassen wird. Ein selbstständiges Stehenbleiben der Wippe samt Inhalt direkt am Sägeblatt wird somit verhindert.
Eine weitere Sicherheitsmaßnahme ist der elektronische Bremsschalter mit Nullspannungsauslöser. Käme es zu einem Stromausfall, wird mit diesem Bremsschalter verhindert, dass die Säge bei neuerlicher Stromversorgung eigenständig wieder anspringt.
Die entscheidenden Kaufkriterien
Neben dem gesetzten Budget sollten noch andere Kriterien unbedingt beachtet werden, um mit der gewählten Wippsäge gut zurecht zu kommen.
- Die Leistung: Diese Angabe ist wichtig, zeigt sie doch den Stromverbrauch des Gerätes an. Eine Wippsäge mit 400 V sollte 5000 Watt bzw. 5 kW und eine Umdrehungszahl von 1400 pro Minute aufweisen können. Sollten Sie ein Modell finden, dass 2.000 Watt und 2.900 Umdrehungen pro Minute aufzeigt, haben Sie eine so genannte Minikreissäge gefunden.
- Das Sägeblatt: Es zeigt die maximale Schnitttiefe und den Sägeblattdurchmesser an. Zum einen ist dies wichtig, damit Sie entscheiden können, ob die Säge für die geplanten Baumstämme ausreicht und zum anderen benötigen Sie diese Angabe, wenn ein neues Sägeblatt gekauft werden muss. – Wussten Sie übrigens, dass der Schnitt umso feiner wird, je mehr Zähne das Sägeblatt aufweist? Sicher ist dies beim Sägen von Brennholz nicht wirklich wichtig, aber trotzdem gut zu wissen.
Welche Hersteller von Wippsägen sind empfehlenswert?
Wie bei allen Handwerksartikeln gibt es die Wippsägen selbstverständlich von unterschiedlichen Herstellern angeboten. Doch auch hier fragt man sich wieder einmal, wie man die Spreu vom Weizen trennen soll.
Bekannte Hersteller
- Scheppach
- Güde
- Zipper
- Imlex
- D&L
- Hecht
(Diese Liste ist nicht vollständig.)
Ja, es gibt noch andere Hersteller, die ihre Produkte berechtigt auf den Markt bringen. Wer jedoch das Beste vom Besten kaufen möchte, sollte mit den Modellen der Firmen Güde und Scheppach beginnen. Diese Modelle werden nicht umsonst international mit großem Erfolg verkauft. Mit den Modellen dieser beiden Hersteller können Sie eigentlich nichts falsch machen.
Doch natürlich ist es oftmals das Budget, das einem einen Strich durch die Rechnung macht. Machen Sie ein Pro und Contra Liste, auf der unter anderem aufgeführt wird, wie oft Sie denn planen, die Wippsäge pro Jahr zu benutzen. Und seien Sie in diesem Punkt bitte ehrlich. Was nützt das tollste Gerät, wenn es nur einmal im Jahr verwendet wird? Sollte dies der Fall sein, kann es eine gute Idee sein, einmal die Nachbarn, die ebenfalls das Brennholz selber zerkleinern, zu fragen, ob sie sich nicht alle zusammen die Wippsäge kaufen. So haben alle etwas davon und der Kaufpreis relativiert sich.
So etwas nennt man wohl „Win-Win-Situation“, nicht wahr?