Geht es darum, die Inneneinrichtung für eine Sauna zu bestimmen, dann geht das den meisten Menschen leicht von der Hand. Doch anders verhält es sich mit den verschiedenen Bauweisen der Heimsaunen. In dieser Hinsicht fällt es gar nicht so einfach, sich für ein Modell zu entscheiden.
Iso-Kabinen: So sind diese konstruiert
Im Gegensatz zu einer Massivholz-Sauna besteht die sogenannte Element-Sauna aus mehreren Schichten, die dazu beitragen, dass die Kabine ordentlich isoliert ist. Gefertigt werden die klassischen Iso-Saunen mit speziellen Fichtenholz-Profilbrettern, mit denen die Innen- sowie die Außenseite verkleidet wird. Zwischen den Holzlagen befindet sich eine starke Aluminium-Dampfsperre sowie eine Dämmschicht aus standfester, unbrennbarer Steinwolle. Da es sich hier um eine systematische Sandwich-Konstruktion handelt, werden diese Kabinen auch als Systemsaunen bezeichnet. Üblicherweise sind die einzelnen Elemente bzw. Fertigbauteile schnell zusammengebaut. Daher ist es sogar möglich, bspw. im Falle eines Umzugs oder Verkaufs der Sauna diese wieder zu demontieren und im Anschluss wieder aufzubauen. Natürlich kann der Auf- und Abbau alternativ auch von einem Fachmann übernommen werden. Der Holzrahmen bildet zunächst das Gerüst der Kabine und dieser wird dann mit den einzelnen Elementen verschraubt. Im Anschluss kommen noch Dachrahmen, Tür und ggf. Fenster dazu. Jedoch muss eine Aussparung für die Elektrokabel der Saunatechnik vorbereitet werden, bevor die Dachelemente aufgesetzt werden können.
Die Massivholz-Kabine: Vollholzbohlen und keine Isolierung
Die Massivholz-Kabinen oder Massivholz-Saunen kommen im Gegensatz zu den Iso-Kabinen ohne Isolierung und Dampfsperre aus. Sie bestehen aus Vollholzbohlen und damit eine ausreichende Dämmung gegeben ist, muss der Baustoff eine Mindeststärke von 45 Millimeter aufweisen. Je stärker die Bohlen sind, desto höher ist die isolierende Wirkung – aber zugleich auch der Preis. In der Regel kommt auch hier Polarfichte zum Einsatz, bei der es sich um eine Holzart handelt, die über sehr robuste Eigenschaften verfügt. Ein wenig erinnert die Bauweise dieser massiven Saunakabinen an die eines Blockhauses. Denn die Bohlen werden mit einem Nut-Feder-System aufeinandergeschichtet und dann mit Hilfe einer geeigneten Spannvorrichtung zu einer Konstruktion zusammengepresst. Daher kommt eben diese Sauna-Art ohne weitere Baustoffe aus, im Gegensatz zu den Elementsaunen. Die Montage eines Fertigbausatzes, der auf Rahmen, Wand- und Dachelementen gestaltet sich wesentlich einfacher – vergleichbar mit einer Iso-Sauna.
Die Einrichtung der Kabine
Sobald die Grundkonstruktion steht, geht es daran die Kabine einzurichten. In diesem Arbeitsschritt werden Saunabänke, Ofenschutz, Rückenlehnen und Fußrost zusammengeschraubt. Zudem wird der Saunaofen platziert und mit Steinen befüllt. Weitere beliebte Accessoires sind:
- Thermo- bzw. Hygrometer
- Sanduhren
- Kopfstützen
- Farblichter
Jedoch muss jedes elektrische Gerät von einem zugelassenen Elektro-Fachbetrieb angeschlossen werden. Erhältlich sind die System- sowie Massivholz-Kabinen in unterschiedlichen Größen und Formen erhältlich. Allerdings ist es ebenso möglich, diese auf Maß anfertigen zu lassen, und das sogar mit optionalen Erweiterungen sowie einer besonders ergonomischen Inneneinrichtung. Sogar für komplexe Situationen, wie bspw. im Keller oder auf dem Dachboden gibt es passende Lösungen.
Die Aufheizzeit und Wärmedämmung
Die Wärmedämmung einer Iso-Kabine ist unabhängig von der Wandstärke effektiver im Gegensatz zu der Massivholz-Kabine. Vor allem in Bezug darauf, dass Holz Wärme leitet und diese nicht einschließt, so wie Steinwolle. Des Weiteren gelangt die Hitze in Blockbohlen-Kabinen flächig von der Wand zurück. Dadurch ist die Oberflächen-Temperatur niedriger als die in anderen Saunen. Außerdem wird die Aufheizzeit der Elementkabinen durch die bessere Isolierung verkürzt, mit der Folge, dass eine gleichmäßige, wohltuende Wärmeverteilung erst nach einer Stunde erreicht werden. Dies ist jedoch ein Vorteil, denn schließlich ist eine Sauna, die zu schnell aufheizt, für die reguläre Nutzung zu heiß und eher unangenehm. Zu erwähnen in diesem Zusammenhang ist, dass Glaselemente keine nachteilige Auswirkung auf die Dämmfähigkeit einer Sauna haben. Üblicherweise bestehen diese aus Doppelscheiben-Isolierglas und tragen aufgrund des luftdicht verschlossenen Leerraums zwischen den Scheiben zur Wärmedämmung bei.
Optik und Haltbarkeit
Die Blockbohlen-Kabinen bzw. die Massivholz-Saunen sind aufgrund ihrer massiven Bauweise und Beständigkeit gegen Feuchtigkeit zumeist stabiler als die Element-Kabinen. Was die Optik und den Geschmack angeht, da streiten sich bekanntermaßen die Gemüter. Doch aufgrund des robusten Erscheinungsbildes und den ästhetischen Querlatten hat die Massivholz-Sauna einen großen Vorsprung bei der Beliebtheit. Doch wer eher auf die klassische Variante setzt, der ist mit der Element-Sauna besser bedient.
Der Komfort
Eine Sauna dient grundsätzlich der Entspannung, der Förderung der Durchblutung, der Befreiung der Atemwege des Wohlbefindens und der Gesundheit. Dabei ist eine gleichmäßige Wärmeverteilung maßgeblich und wird mitunter durch die Aufnahme und Abnahme der Baumaterialien ermöglicht. Den Holzbohlen der massiven Saunen werden die besseren Eigenschaften zugesprochen, und daher empfinden viele Menschen ein Saunabad in einer solchen Sauna als angenehmer.
Die Energie- und Anschaffungskosten
Die Herstellungskosten der Elementsaunen sind aufgrund der Fertigbauweise und des sparsamen Einsatzes von Holz vergleichsweise gering. Je nach Wandstärke steigt der Preis der Massivholz-Kabinen und ebenso stellen Glaselemente, Sonderanfertigungen und zuletzt die Größe der Kabine wichtige Faktoren bei der Preisgestaltung dar. Was die Energiekosten angeht, so fallen bei den Elementsaunen aufgrund der besseren Isoliereigenschaften und der geringfügig kürzeren Aufheizzeit weniger Kosten an. Allerdings kann sich schneller Feuchtigkeit aufgrund der Schichtbauweise ansammeln, wodurch sich das Risiko des Schimmelbefalls erhöht. Um das zu verhindern, muss die Iso-Kabine im Anschluss an das Saunabad nachgeheizt werden, sodass die Wände trocknen. Doch das hat zur Folge, dass die ursprüngliche Ersparnis verringert wird. Anders die Vollholz-Saunen, diese sind beständiger gegenüber Feuchtigkeit und den daraus resultierenden Schäden.